Zahnfleischprobleme sind oft, aber nicht immer, durch bakterielle Entzündungen hervorgerufen. Manchmal liegen solche tiefer liegenden Entzündungen von Zahn und Zahnhalteapparat (Parodont) zugrunde, die einer zahnärztlichen parodontalen Behandlung in unserer „Zahnarztpraxis Freude am Lächeln“ bedürfen. Denn auch kleinste Organismen können zu großen Problemen führen.
Parodontitis (auch als Parodontose bekannt) wird definiert als eine chronische bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats bzw. Zahnbetts. Die Hauptursache für das Auftreten von Parodontitis ist mangelnde Mundhygiene. Entzündungen entstehen beispielsweise, wenn Essensreste nicht aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden. Es entsteht ein Zahnbelag, der den idealen Nährboden für eine Parodontitis darstellt.
Aber auch andere Faktoren können Zahnfleischentzündungen begünstigen und Ursache für Parodontose sein: Rauchen, hormonelle Umstellungen (beispielsweise während der Schwangerschaft), Stoffwechselerkrankungen, vorübergehende persönliche Anfälligkeit durch Stress oder auch genetische Faktoren.
Parodontitis ist ein schleichender Prozess, der anfangs meist ohne jegliche Beschwerden auftritt. Häufig bleibt die parodontale Erkrankung unentdeckt, daher gilt es besonders auf erste Anzeichen zu achten, die wir in unserer Zahnarztpraxis in Barmbek entdecken können. Aber wie ist eine Parodontose zu erkennen?
Ein erstes Symptom der Parodontitis ist entzündetes und angeschwollenes Zahnfleisch. Das Zahnfleisch ist zu Beginn der parodontalen Erkrankung gerötet, reagiert empfindlich auf Wärme und Kälte und blutet vermehrt. Mundgeruch, eitriger Geschmack, Zahnfleischrückgang und bewegliche Zähne können Warnzeichen für eine bereits fortgeschrittenere Parodontitis sein.
Wichtig: Die Auswirkungen einer Parodontitis müssen sich nicht auf den Mundraum beschränken. Beispielsweise können Herzprobleme, Rheumaschübe sogar eine Frühgeburt die Folge einer unbehandelten Parodontitis sein.
Wir sehen nicht nur die Parodontitis, sondern als Spezialisten für biologische Zahnheilkunde betrachten wir den Menschen auch in seiner Gesamtheit. Im Sinne der biologischen Betrachtungsweise berücksichtigen wir bei der Parodontitis-Behandlung nicht nur die Mundhöhle selbst, sondern beziehen den gesamten menschlichen Organismus ein. In unserer „Zahnarztpraxis Freude am Lächeln“ sehen wir täglich, wie komplex das Thema der Parodontitis sein kann. Häufig wird unterschätzt, dass eine nicht behandelte parodontale Erkrankung Krankheiten im gesamten Körper begünstigen kann.
Im Anfangsstadium können erste Zahnfleischentzündungen meist noch schnell und problemlos selbst behandelt werden. Häufig reichen hier Prophylaxe-Maßnahmen wie die zusätzliche Nutzung von Zahnseide oder Interdentalbürsten aus, um der Parodontitis vorzubeugen oder ihren Vorläufer, die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wieder in den Griff zu bekommen. Treten jedoch weitere Symptome auf und die Entzündung verschlechtert sich, ist ein zahnärztliche Behandlung in unserer Praxis unausweichlich, um Zahnverluste zu vermeiden.
1. Voruntersuchung / Basistherapie
Die Parodontaltherapie beginnt immer mit einem ausführlichen Beratungsgespräch in unserer „Zahnarztpraxis Freude am Lächeln“, um gemeinsam das Ausmaß der Entzündung zu besprechen und mögliche Ursachen der Parodontose zu analysieren. Ein wichtiger Bestandteil dieser Basistherapie von parodontalen Erkrankungen ist eine professionelle Zahnreinigung, bei der Ihre Zähne von Zahnstein, allen sichtbaren Belägen, Verfärbungen und Karies befreit und alle oberflächlichen Zahnfleischtaschen gesäubert werden. Je nachdem, wie der Ausgangsbefund ist, gehören in unserer Zahnarztpraxis auch Instruktionen für eine umsetzbare Verbesserung der Mundhygiene dazu.
Geht die Entzündung nach dieser Basistherapie bereits zurück, ist keine anschließende Parodontitis-Behandlung notwendig. Stellen wir beim zweiten Besuch in unserer Zahnarztpraxis in Winterhude fest, dass Sie bereits eine fortgeschrittene Parodontitis haben, erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan für die anschließende Parodontaltherapie. Den Behandlungsplan erstellen unsere Zahnärzte abhängig vom Schweregrad Ihrer Parodontitis und mit Blick auf Ihren gesamten Organismus.
2. Eigentliche Parodontitis-Behandlung
Ziel einer Parodontitis-Behandlung ist es, die Mundhöhle von entzündungsauslösenden Keimen zu befreien und die von der Parodontitis geschädigten Strukturen wiederherzustellen.
In der Parodontologie sprechen wir von geschlossenen und offenen (chirurgischen) Behandlungsmethoden. Bei der geschlossenen Behandlung von Parodontitis werden alle Beläge in schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen entfernt. Sind die Zahnfleischtaschen jedoch besonders tief, wird bei einer offenen Parodontaltherapie unter örtlicher Betäubung das Zahnfleisch an der Entzündung aufgeschnitten und zurückgeklappt. Durch die freigelegten Wurzeln können unsere Zahnärzte alle Beläge und Unebenheiten besser erkennen und beseitigen. Abschließend wird das Zahnfleisch wieder eng vernäht. In den letzten Jahren haben wir einen deutlichen Trend zu den geschlossenen Verfahren.
3. Nachbehandlung
Nach Abschluss der eigentlichen Parodontaltherapie gilt es zu verinnerlichen, dass die Parodontose eine chronische Krankheit ist. Für unsere Patienten bedeutet dies regelmäßige – zunächst oft vierteljährliche – Nachkontrollen und gegebenenfalls Zahnreinigungen in unserer „Praxis Freude am Lächeln“. Die richtige Mundhygiene zu Hause ist dabei unabdingbar, um ein erneutes Erkranken an Parodontitis zu verhindern, denn wer einmal daran erkrankt ist, bleibt prinzipiell gefährdet. Mit der richtigen Nachbehandlung von Parodontitis kann man die Erkrankung jedoch in den Griff bekommen und den Zahnhalteapparat lange stabilisieren.
4. Ausblick
Die Parodontaltherapie kann als eine Entwicklung in vier Phasen betrachtet werden:
In früheren Zeiten stand im Falle einer Parodontalerkrankung meist nur die Extraktion der Zähne zur Diskussion: Dass unsere Großeltern mit wenigen Ausnahmen und geradezu üblicherweise im Alter eine Totalprothese trugen (was heute auch bei älteren Senioren eher selten geworden ist), liegt an genau dieser Ursache.
In den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in der Zahnheilkunde die Spezialisierung als Fach der „Parodontologie“ entwickelt: Der Ansatz zur Bekämpfung der Erkrankung richtete sich nicht mehr gegen die Zähne, sondern zunächst gegen die befallenen Gewebe. Entzündetes Zahnfleisch wurde entfernt, was für die Patienten oft unangenehm war und der „Parodontose-Behandlung“ einen schlechten Ruf einbrachte.
Heute lassen wir Zähne und Zahnfleisch möglichst in Ruhe und richten unsere Aufmerksamkeit auf die Verursacher der Entzündung: die Bakterien. Nur diese sollen entfernt, die Gewebe jedoch schonend erhalten werden.
In einer zukünftigen ZahnMedizin werden wir Zahnärzte sicherlich unser Augenmerk vermehrt auf die Ursachen der bakteriellen Besiedelung richten (Entzündungsvorbeugung, Ernährung): ein Ansatz, wie wir ihn in der biologischen, präventiven Zahnmedizin bereits heute verfolgen, wo es möglich ist. Vorbeugung ist immer die beste Medizin.
Die vorbeugenden Ansätze in der Parodonitis-Behandlung (Zahnreinigungen, Ernährungsberatung, Entzündungsmodulation) werden von den gesetzlichen Krankenkassen üblicherweise nicht übernommen. Die Kosten für die zahnärztliche Behandlung einer deutlich manifest gewordenen Parodontitis übernehmen diese Krankenkassen nach einer entsprechenden Vorbehandlung im Sinne der Verbesserung der Mundhygiene nur unter einer Voraussetzung: Der Patient muss an der Bekämpfung von Parodontose aktiv mitwirken.
Ein Rauchverbot ist in diesen Bestimmungen bisher nicht enthalten; es gibt allerdings Untersuchungen, nach denen das Rauchen einer Schachtel Zigaretten pro Tag innerhalb von zwanzig Jahren zu einer Unbehandelbarkeit der Parodontitis führt (sogenannte „20-year-package-dose“: zehn Zigaretten führen in vierzig Jahren, 40 Zigaretten in zehn Jahren zum selben Ergebnis). Wir behandeln auch Raucher. Aber wir meinen: Sie müssen das wissen.